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Pegasus 1/ 2000, 1

Roland Frölich

Fächer verbindender Projektunterricht und seine Reduktionsformen im Fach Latein

1. Definitionen

2. Merkmale des Projektunterrichts

3. Reduktionsformen des Projektunterrichts

4. Literaturhinweise

4.1. Projektunterricht (allgemein)

4.2. Projektunterricht im Fach Latein

4.3. Methodenkompetenz

4.4. Internetadressen

5. Beispiele

5.1. Arbeitspläne

5.1.1. Organisation eines Gesamtprojektes/ der Arbeit in Kleingruppen

5.1.2. Organisation einer externen Präsentation

5.2. Fächer verbindendes Projekt: "Die Welt der Atome"

5.2.1. Bemerkungen zur Organisation, Durchführung, Evaluation

5.2.2. Arbeitsplan zur Organisation des Gesamtprojektes

5.2.3. Arbeitsplan einer Kleingruppe

5.2.4. Arbeitsplan zur externen Präsentation

5.2.5. Fragebogen

5.2.6. Kursarbeit


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1. Definitionen1

Fächer verbindend: Verschiedene Fächer einigen sich auf ein gemeinsames Rahmenthema (meist in Form eines Projektes).

fachübergreifend: Das Fach Latein gibt als Pilotfach ein Thema vor. Ein anderes Fach ergänzt dies durch Beiträge.

facherweiternd: Die Fachlehrer/-innen erweitern im Rahmen ihres Unterrichts das Thema durch Aspekte anderer Fächer.

Projektunterricht ist eine (besondere) Unterrichtsform, in der Lehrer/-innen und Schüler/-innen

- an einem gemeinsam formulierten Thema/Problem arbeiten,

- zu dessen Bearbeitung einen Arbeitsplan entwickeln,

- sich arbeitsteilig mit der Lösung beschäftigen,

- die Lösung(sversuche) anderen vermitteln

- und/oder in einem gemeinsamen Produkt präsentieren

2. Merkmale des Projektunterrichts

Aus den genannten Definitionen ergeben sich unmittelbar nachstehende konstitutive Elemente des (Fächer verbindenden) Projektunterrichts:

  • Interdisziplinarität: Verschiedene Fächer verschmelzen für die Dauer des durchzuführenden Projektes. Ein loses Nebeneinander der Fächer unter einem Leitthema (z.B. "Französische Revolution") ohne gemeinsame, fächerübergreifende Leitfrage(n) genügt in der Regel nicht. Vielmehr ist das Formulieren einer oder auch mehrerer Leitfragen, die im Verlaufe des Projektes beantwortet werden sollen, für den Erfolg des Projektes wichtig. Zur Bearbeitung dieser Leitfragen, die gleichsam als "Roter Faden" durch das Projekt führen, trägt dann jedes Fach seinen Teil bei.
  • Hierbei sollte sich ein Projekt stets an
  • Lehrplan,
  • Fragen und Interessen der Beteiligten (!!!) und unter Umständen an
  • gesellschaftlichen Problemen orientieren.
  • Eine (größtmögliche) Selbstständigkeit und Selbstorganisation der Schüler/-innen ist anzustreben bei der
  • Formulierung des zu bearbeitenden Problems und der Ziele
  • Beschaffung der notwendigen Arbeitsmittel und Informationen zur Lösung des Problems
  • Planung des Arbeitsprozesses:

- Erstellen eines Arbeitsplanes

- Aufteilung der Großgruppe in Kleingruppen

- Verteilung der Arbeitsaufträge in den Groß- und Kleingruppen

- Präsentation der Arbeitsergebnisse sowohl innerhalb der Kleingruppen als auch der Großgruppe

- Produkt


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  • Durchführung, Einhaltung, Überprüfung (und Abänderung) des Arbeitsplanes. Hierzu kann immer wieder die eigentliche Arbeit in den Kleingruppen oder auch in der Großgruppe unterbrochen werden. Auch können in einem Klassengespräch Informationsphasen über den Stand der Arbeit (z.B. in den einzelnen Kleingruppen) eingeschaltet werden. Ein Arbeitsprotokoll kann hier unterstützend wirken;
  • unter Umständen können die Arbeitsergebnisse einer größeren Öffentlichkeit präsentiert werden. Hierzu ist eine erneute Planungsphase einschließlich des Erstellens eines zweiten Arbeitsplanes für die Präsentation notwendig.
  • Beurteilung der Arbeitsergebnisse (hinsichtlich der Arbeitsergebnisse, Produkte, Präsentationen, aber auch der Kooperation der Lerngruppe untereinander und des Arbeitsklimas ...)

Aus den bisherigen Ausführungen ergeben sich nun unmittelbar weitere Charakteristika des Projektunterrichts:

  • Die Lehrperson zieht sich weitestgehend zurück, da nur so ein selbstständiges Arbeiten der Schüler/-innen gewährleistet ist.
  • Das Problem bzw. die Ziele des Projektes werden arbeitsteilig bearbeitet.
  • Eine konsequente Produktorientierung trägt hierbei wesentlich zum Erfolg des Projektes bei. Insbesondere werden die Schüler/-innen angehalten, ergebnisorientiert zu arbeiten. Ein Ergebnis wird von allen angestrebt.
  • Die Schüler/-innen bearbeiten also im wahrsten Sinne des Wortes ihre Projektfrage(n)/ -problem handlungsorientiert. Das Einbeziehen vieler Sinne (z.B. indem Schüler/-innen etwas sehen, hören, (er)fühlen) ergibt sich hieraus zwangsläufig.
  • Soziales Lernen erfolgt während des gesamten Projektes, da durch die arbeitsteilige Bearbeitung und die Konzeption der Arbeitspläne
  • das Verantwortungsbewusstsein des Einzelnen für die Klein- und Großgruppe, aber auch für das Gelingen des gesamten Projektes,
  • gegenseitige Rücksichtsnahme (z.B. in Diskussionen) sowie
  • die Kritik- und Kommunikationsfähigkeit gestärkt werden.

Die Förderung der "Teamfähigkeit" ist somit ein wichtiges Lernziel dieser methodischen Großform.

Zusammenfassend lässt sich feststellen: Jedes Projekt durchläuft 4 Phasen:

1. Vorlauf: Themenwahl/-findung, Projektfragen

Die Identifikation der Schüler/-innen mit dem Projekt ist hierbei von entscheidender Bedeutung

==> Schüler/-innen sollten unbedingt selbst das Projektthema wählen und eigene Projektfragen aufwerfen/formulieren, die der Lehrperson als Orientierung dienen können.

2. Planung: Planung der Großschritte, Einteilung der Kleingruppen, Formulierung der Arbeitsaufträge für die Kleingruppen (schriftliche Fixierung der Planungsergebnisse z.B. in einem Arbeitsplan !!)

3. Durchführung: Wechsel zwischen Arbeiten im Plenum und in Kleingruppen mit Erarbeitungs-, Präsentations- und evtl. weiteren Planungsphasen (z.B. falls das Projekt aus mehreren Teilen besteht, eine externe Präsentation zu planen ist, usw.). Die Anfertigung eines Arbeitsprotokolls kann in dieser Durchführungsphase insbesondere bei umfangreichen Projekten sinnvoll sein. So entsteht eine Dokumentation der Arbeit, die in der anschließenden Auswertung/ Reflexionsphase sehr gut herangezogen werden kann.


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4. Auswertung/Reflexion:

- Gedankenaustausch über Projektplan, Projektverlauf, Gesamtergebnis durch die bzw. mit den Schüler/-innen (unter Umständen auch schriftlich in Form eines Statements)

- Fragebogen (anonym !) zu methodisch-strategischen, sozial-kommunikativen und affektiven Aspekten des Projektes, aber auch zur Überprüfung der diesbezüglichen Lernziele

- Unter Umständen Klassen-/Kursarbeit/Test zur Überprüfung der inhaltlich-fachlichen Lernziele

3. Reduktionsformen im Unterricht

  • Zu geringe Methodenkompetenz der Schüler/-innen, (u.U. aber auch der Lehrperson),
  • Stundenplan (v.a. bei fächerverbindenden Projekten mit mehreren Lehrpersonen),
  • 45 Minuten-Rhythmus
  • Alter der Schüler/-innen

lassen den "reinen" Projektunterricht im Schulalltag häufig nur selten zu. Daher ist es oft nötig, das Ideal des Projektunterrichts (in einem oder auch mehreren Aspekten) einer Reduktion zu unterziehen.

Folgende Reduktionsschritte scheinen sinnvoll:2

Projektunterricht

Projektorientierter Unterricht

Kein Projektunterricht

 

Elemente   1. Abstufung 2. Abstufung  
Thema/Inhalt Schüler bestimmen das Thema und die Inhalte Schüler u. Lehrer legen gem. nach LP Thema fest Schüler wählen aus vom Lehrer vorgegebenen Themen Lehrer legt das Thema alleine fest
Materialien Schüler beschaffen sich die Materialien

Schüler und Lehrer beschaffen zusammen Material

Schüler wählen aus vorgegebenen Materialien Material liegt aufbereitet vollständig vor
Arbeitsziele Schüler formulieren Problem(e) und Ziele selbstständig Schüler und Lehrer legen gemeinsam Ziele fest Schüler wählen aus vorgegebenen Zielen einen Lernzielkatalog aus Ziele werden vom Lehrer festgesetzt
Methoden Freie Lernwegwahl durch Schüler. Arbeit auch außerhalb der Schule Auswahl aus angebotenen Lernwegen Lernwegempfehlung Lehrer schreibt Lernweg vor
Lerngruppe Freie Gruppenwahl nach Interesse und Neigung/heterogen Gruppen homogen gebildet Lehrer nimmt Einfluss auf Gruppenbildung Keine Gruppenarbeit
Fächer3 Mehrere Fächer verbindend; mehrere Lehrer Ein Fach ist Pilotfach, ein oder zwei Fächer treten hinzu (fachübergreifend)

Ein Fach und Ausblicke (fächererweiternd)

Eng fachspezifisch; nur ein Lehrer
Beurteilung der Arbeit Kritik am Projektverlauf durch die Schüler selbst Schüler u. Lehrer kritisieren gemeinsam Bewertung durch den Lehrer wird diskutiert Benotung durch den Lehrer
"Produkt" Im Voraus geplante Lernaktivitäten realisieren sich in einem "Produkt" Planung erst während der Arbeit/teilweise realisieren sich Lernaktivitäten Produkt scheitert/wird reflektiert Keine Produktplanung und -durchführung
Schülerrolle Selbst- (und mit-) bestimmend/selbst-ständig/aktiv planend und durchführend Mitbestimmend/ teilweise selbst-ständig/aktiv Mitbestimmend/auswählend/aktive und passive Arbeitsphasen Passiver Rezipient
Lehrerrolle

Integrativ; fast ganz zurücktretend/beratend auf Wunsch; jedoch Aufsicht

Zurückhaltend/koordinierend/ Vorschläge und Hinweise

Stark strukturierend/ verbindliche Empfehlungen Dominant steuernd in allen Bereichen

 

 


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4. Literaturhinweise

4.1. Projektunterricht (allgemein)

Bastian, J.: Freie Arbeit und Projektunterricht, in: Pädagogik 10/1993, 6ff

Bastian, J./Gudjons, H. (Hrsg.): Das Projektbuch I. Theorie, Praxisbeispiele, Erfahrungen. Hamburg 1986

Bastian, J./Gudjons, H. (Hrsg.): Das Projektbuch II. Über die Projektwoche hinaus. Projektlernen im Fachunterricht. Hamburg 19932

Bastian, J./Gudjons, H.: Das Projekt: Projektunterricht, in: Pädagogik 7-8/ 1993, 73 ff.

Gudjons, H.: Projektunterricht begründen. Sozialisationstheoretische und lernpsychologische Argumente. Spaß in der Schule: Gut, aber nicht ausreichend. In: Bastian, J., Gudjons, H. (Hrsg.): Das Projektbuch II. Über die Projektwoche hinaus. Projektlernen im Fachunterricht. Hamburg 19932

Flitzner, A.: Serie "praktisches Lernen". In: Pädagogik 49/1988, Hefte 9 - 12

Frey, K.: Die Projektmethode. Weinheim/Basel 1983

Klipatrick, W.H.: Der Projektplan. Grundlegung und Praxis. Herausgegeben von Peter Petersen, Weimar 1935, 85 - 101

Münzinger, W. (Hrsg.): Chemie in Projekten. Frankfurt/Main 1984

Pädagogisches Zentrum des Landes Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Mit Freuden lernen (Bd. 2: Projektorientiertes Lernen). Bad Kreuznach 1992

Rüttgers, J./ Hentig, H. von: Lernen in einer Medienwelt. In: Die Zeit, Nr. 39 v. 29.9.97, 50

Scheller, I.: Erfahrungsbezogener Unterricht. Praxis, Planung, Theorie. Frankfurt/Main 19872

Wolters, A.: Projekt- und fachübergreifender Unterricht. In: Bovet/ Huwendiek (Hrsg.): Leitfaden Schulpraxis. Pädagogik und Psychologie für den Lehrberuf. Berlin 1994, 157 – 196, 20003 , 92-121

4.2. (Fächer verbindender) Projektunterricht im Fach Latein

Freitag, Chr.: Altsprachlicher Unterricht und Moderne Kunst. Lektüreprojekte. Bamberg, 1994 (Auxilia-Band 35)

Hellmuth, D.: Lateinunterricht am Computer und einige praktische Anregungen. Forum Classicum 1/99, 16 – 19 (mit Hinweisen/Tipps zum Erstellen eines eigenen Buches)

Lohe, P./ Maier, F. (Hrsg.): Latein 2000. Existenzprobleme und Schlüsselqualifikationen. Analysen, Konzepte und Projekte des Deutschen Altphilologenverbandes. Bamberg 1996, 17 – 96 (mit Anregungen zu verschiedenen umfassenden Unterrichtsprojekten)

Maier, Fr.: Europa – Ikarus – Orpheus. Abendländische Symbolfiguren in Ovids Metamorphosen. Fächerverbindende Projekte. Erschienen in der Buchner-Reihe "Antike und Gegenwart" Bamberg 1998

Maier, Fr.: Grundtexte Europas. Epochale Ereignisse und Existenzprobleme der Menschheit. Projekte zum fächerübergreifenden Unterricht. Erschienen zusammen mit einem Lehrerkommentar in der Buchner-Reihe "Antike und Gegenwart" Bamberg 1995

Maier, Fr. u.a.: Latein auf neuen Wegen. Alternative Formen des Unterrichts. Impulse aus den Arbeitskreisen des Bundeskongresses des Deutschen Altphilologenverbandes 1998 in Heidelberg. (Auxilia- Band 44). Bamberg 1999

Schäfer, R.: Kinder entdecken römische Spiele und ein Stück Vergangenheit. Grundschulzeitschrift (ersch. im Friedrich-Verlag) 1998, 42 – 46; 82 – 89 (mit Kopiervorlagen)

AU 3+4/94: "Handlungsorientierter Unterricht" mit möglichen Produkten im (Projektunterricht)

AU 2/97, S. 3f.: Hinweis auf das Projekt "Dido und Aeneas – Erzählung, Szenen, Bilder, Räume".

AU 1/98: Projektunterricht mit Beispielen (Luxus, Aeneis IV, Zeitung), theoretische Abhandlungen und ausführlicher Literaturliste

AU 6/1999: Produktionsorientierte Unterrichtsphasen mit vielen Anregungen und Unterrichtsbeispielen für Projekt-/projektorientierten Unterricht


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4.3. Methodenkompetenz

Bundesarbeitsgemeinschaft der jungen Philologen im Deutschen Philologenverband: Methodentraining für die Schule von morgen. Kreativität und Wissen. Mainz 1999

Klippert, H.: Methodentraining. Übungsbausteine für den Unterricht. Weinheim/Basel 1995³

Meyer, M.A./Rampillon, U./Otto, G./ Terhart, E. (Hrsg.): Lernmethoden – Lehrmethoden. Wehe zur Selbstständigkeit. (Friedrich Jahresheft XV). Seelze 1997

Pädagogisches Zentrum des Landes Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Immer mehr Medien ... . Ein Gewinn für die Schule? Pädagogische Nachrichten 1/99. Bad Kreuznach 1999

Pädagogisches Zentrum des Landes Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Offene Lernsituationen und selbstständiges Lernen. Pädagogische Nachrichten 2/99. Bad Kreuznach 1999

Verband der Schulbuchverlage e.V. (Hrsg.): Werkstatt Multimedia. Chancen von Multimedia und Internet im Unterricht. Frankfurt 1999

 

4.4. Internetadressen4

Allgemeine Übersichtsseiten für Altertumswissenschaften/Suchmaschinen

http://www.phil.uni-erlangen.de/~p2latein/home.html (Top-Übersichtsseite)

http://www.phil.uni-erlangen.de/~p2latein/ressourc/ressourc.html (Top-Übersichtseite)

http://www.latine.de/LLL01.htm ("Gottweins" Link-Liste)

http://home.t-online.de/home/dr.fechner/links.htm ("Fechners" Link-Liste)

http://educeth.ethz.ch/altphilo (Links auch zu Unterrichtsmaterialien)

http://www.bildung-rp.de/LMZ/latein.pht (Lateinseite auf dem rheinland-pfälzischen Bildungsserver)

Lateinische Texte im Internet

http://patriot.net/~lillard/cp/latlib (The Latin Library)

http://www.geocities.com/Athens/Forum/6946/literature.html (Römische Literatur)

http://etext.lib.virginia.edu/latin.html (Electronic Text Center der Universität von Virginia)

http://www.fh-augsburg.de/~harsch/a_index.html (Lateinische Texte)

Griechische Texte im Internet

http://www.perseus.tufts.edu/Texts/chunk_TOC.grk.html (Griechische Texte bei Perseus)

http://www.arts.cornell.edu/classics/Faculty/Rusten/greekkeys/FAQ.htm (FAQ zur Darstellung griechischer Schrift)

http://classics.mit.edu/ (The Internet Classics Archiv)


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Unterrichtsmaterialien

http://www.zum.de./schule/schule.html (Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet e. V. (ZUM) - Das Internet als Lern und Lehrhilfe)

http://dbs.schule.de/lehrer.html (Deutscher Bildungsserver DBS)

http://www.uni-karlsruhe.de/~za192/latein/indexla.htm (Virtuelle Schule im Netz: Latein und Griechisch)

http://www.geocities.com/CollegePark/Gym/3410/latein.htm (Lateinseiten der Homepage von Dieter Kaufmann)

http://educeth.ethz.ch/altphilo/#latein (Alte Sprachen)

http://www.fu-berlin.de/klassphi/didaktik/Medien.htm (Mediensammlung zum altsprachlichen Unterricht)

http://www.w-4.de/~tbhahfn/comla.html (Computer im Lateinunterricht)

http://www.slu.edu/colleges/AS/languages/tchmat.html (Latin Teaching Materials)

5. Beispiele

5.1. Arbeitspläne

1. Beispiel zur Organisation des Gesamtprojekts oder 

2. auch nur der Arbeit in Teilgruppen

 

Wann?

Was?

Wer?

Wo?

Kontrolle?

 

 

 

 

 

Zeiträume

Gegenstand/Themen, die zu bearbeiten sind

Namen der Schüler/-innen, die jeweils ein Teilthema zu bearbeiten haben; unter Umständen sind auch Lehrpersonen hier zu nennen

Ort(e), an denen die Themen/Probleme zu bearbeiten sind

Überprüfung der Arbeit durch Produkte/Präsentation der Ergebnisse/...

 


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Anmerkungen:

  • Selten ist zusätzlich als weitere Rubrik "benötigte Hilfe?" einzufügen! Diese Funktion kann meist auch die "Wer?-Rubrik" übernehmen, indem die helfende Person in dieser Rubrik eingetragen wird.

  • Solche Arbeitspläne

  • - vermeiden das "Abseilen" einzelner Schüler/-innen bzw. einzelner Teilgruppen 

  • -geben den Schüler/-innen und Lehrpersonen einen (zeitlichen, personellen und inhaltlichen) Rahmen

  • -halten die Schüler/-innen an, produktbezogen/ergebnisorientiert zu arbeiten

  • Arbeitspläne / Übersichten über den geplanten Projektverlauf sollten die Schüler/-innen möglichst selbstständig (z.B. in einem Rundgespräch) erstellen!

  • Arbeitspläne, v.a. Übersichten über den geplanten Projektverlauf können und müssen im Verlauf des Projektes immer wieder überprüft und gegebenenfalls auch korrigiert/ergänzt/geändert werden.

 

5.1.2. Beispiel zur Organisation einer externen Präsentation:

(Teil-)Themen

Aspekte (der (Teil-)Themen)

Produkte

Ort

Ausführende

benötigte Materialien

 

 

 

 

 

 

 

 

Art des Produktes (z.B. Modell/ Plakat/ Hörspiel/Zeitung/...)

z.B. Stellen im Schulhaus

 

z.B. Tische/Stellwände/ Klebeband/Stifte/usw.

Anmerkungen:

  • Selten ist zusätzlich als weitere Rubrik "benötigte Hilfe?" einzufügen! Diese Funktion kann meist auch die Rubrik "Ausführende" übernehmen, indem die helfende(n) Person(en) (z.B. Hausmeister, Lehrpersonen, Eltern, ...) in dieser Rubrik eingetragen werden.

  • Solche Pläne

        -vermeiden das "Abseilen" einzelner Schüler/-innen bzw. einzelner Teilgruppen

        -geben den Schüler/-innen und Lehrpersonen einen (personellen und inhaltlichen) Rahmen

        - halten die Schüler/-innen an, Produkte/Arbeitsergebnisse für eine größere Öffentlichkeit zu überarbeiten

        - schützen (ein wenig) vor Überraschungen/ungelösten Problemen/Lücken/....

  • Solche Pläne können oft erst gegen Ende eines Projektes erstellt werden.

Jedenfalls sollten auch diese Planungsübersichten die Schüler/-innen möglichst selbstständig (z.B. in einem Rundgespräch) erarbeiten!

 

 


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5.2. Fächer verbindendes Projekt "Die Welt der Atome"5

5.2.1. Bemerkungen zur Organisation, Durchführung und Evaluation

 

beteiligte Fächer: Latein, Physik, Griechisch, (Kunst)

beteiligter Kurs: Leistungskurs Latein MSS 12 des St. Franziskus-Gymnasiums in Kaiserslautern

beteiligte Lehrpersonen:         

R. Frölich (Gesamtleitung des Projektes; Schwerpunkte Latein/Griechisch)

P. Hüther (Schwerpunkt Physik)

G. Künzel (Bereitstellung griechischer Texte und Beratung)

Organisation: - Zeitraum: 14.12.1999 (1 Unterrichtsstunde):

Themenfindung und Projektfragen 

04.01.1999 – 23.02.1999 (30 U-stunden):

a): Annäherung an das Thema;

b): Lukrez, De rerum natura;

c): - Moderne Atomphysik,

     - Die griech. Atomisten;

d): Evaluation (Fragebogen + Kursarbeit)

13.04.1999 (4 Unterrichtsstunden ): Vorbereitung der externen Präsentation

- Phasen a), b) und d) fanden in den regulär im Stundenplan ausgewiesenen Lateinstunden, Phase c) sowie die Vorbereitung der externen Präsentation in Blockunterricht zu je 4 U-Stunden statt;

- Physik- und Lateinlehrkraft gestalteten gemeinsam den Unterricht in der Annäherungsphase sowie bei den Präsentationen der einzelnen Gruppenarbeitsergebnisse innerhalb des Kurses; die Kursarbeit wurde ebenfalls gemeinsam konzipiert und je nach Schwerpunkt korrigiert

- in den restlichen Phasen unterrichteten Physik- und Lateinlehrkraft je nach Schwerpunkt der Projektphase getrennt;

- sämtliche Planungsschritte (Setzung der inhaltlichen Schwerpunkte, Ausstellung ja/nein, ...) und weitere organisatorische Entscheidungen (Gruppeneinteilung, Verteilung der Gruppenarbeitsaufträge, ...) führten die Schülerinnen selbstständig durch.


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Rückblick/Evaluation: Grundlagen der nachstehenden Bemerkungen zum Verlauf und Erfolg des Projektes sind:

    1. Beobachtungen der beteiligten Lehrpersonen

    2. Persönliche Gespräche mit den Schülerinnen

    3. Klassengespräch

    4. Hand-Outs

    5. Auswertung des anonym ausgefüllten Fragebogens

    6. Auswertung der Kursarbeit

  • Fachliche Aspekte: Aufgrund der zweisprachigen Bearbeitung der lateinischen wie griechischen Texte konnten sich alle Schülerinnen die Inhalte trotz der nicht immer leicht zu verstehenden deutschen Übersetzungen selbstständig erarbeiten und die Kernaussagen mit entsprechenden Zitaten belegen. Daneben wurden in der Lukrez-Phase von den Schülerinnen ausgewählte Textpassagen weitgehend richtig übersetzt. Die überarbeiteten Übersetzungen waren neben den selbst angefertigten Atommodellen und durchgeführten Versuchen jeweils Schwerpunkt der internen und externen Präsentationen. Zwei Schülerinnen äußerten nach Ende des Projektes sogar den Wunsch, weitere Lukrez-Texte im Rahmen des ´normalen´ Unterrichts zu übersetzen. Die physikalischen Probleme konnten ebenso weitgehend selbstständig bewältigt werden.

Die Kursarbeit fiel in allen Teilen im Vergleich zu den konventionellen Kursarbeiten überdurchschnittlich gut (10,2 Punkte) aus. Insbesondere konnten auch die Schülerinnen, die in der Oberstufe das Fach Physik nicht belegt haben, im Physik-Teil die Aufgaben zufriedenstellend bis gut bewältigen. Die arbeitsteiligen Gruppenarbeitsphasen wirkten sich hierbei wohl aufgrund der durchweg gelungenen internen Präsentationen und der dazu gehörigen Hand-Outs nicht negativ auf die Leistungen aus. Zwei Schülerinnen

  • Methodische Aspekte: Die Schülerinnen waren sowohl in der Planungs- wie auch Durchführungsphase den hohen Anforderungen gewachsen. Die Lehrkräfte konnten sich auf

    • die Moderation der Rundgespräche (z.B. zu Beginn der Planungsphasen) und der internen Präsentationen,

    • zwei Impulse zu Beginn der "Lukrez-Phase" (Inhaltszusammenfassung Buch I und II "De rerum natura") und der "Physikphase" (Geschichte der Literaturgeschichte) und

    • die Bereitstellung eines Handapparates zum Thema "Atomphysik" beschränken. Insgesamt mussten nur sehr selten Hilfestellungen gegeben werden. Hier zahlte sich wohl die hinsichtlich der methodischen Kompetenz über Jahre hinweg geleistete Vorarbeit (z.B. gezieltes Methodentraining, projektorientiertes Arbeiten, Arbeiten mit eigenverantwortlichen Unterrichtsformen wie Lernzirkel, Freiarbeitskiste, ...) aus. Darüber hinaus trugen sicherlich die zu Beginn des Projektes von den Schüler/-innen formulierten, klaren und das gesamte Projekt hindurch tragenden Projektfragen bzw. Ziele

    • "Was ist ein Atom? (Definitionen)"

    • "Welche Eigenschaften haben Atome? (Eigenschaften)"

    • "Welche Gestalt haben Atome? (Aussehen, Gestalt)"

und die zahlreichen, immer wieder überarbeiteten Arbeitspläne (für

    • die Großphasen,

    • die Arbeit in den Kleingruppen,

    • die externe Präsentation

zur Bewältigung der außerordentlich großen methodischen Anforderungen und damit zum Erfolg des Projektes wesentlich bei.


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Die Schüler/-innen selbst äußerten sich durchweg positiv und fühlten sich zu keiner Zeit mit der selbstständigen Planung und Durchführung des Projektes überfordert. Lediglich die Tatsache, dass zu Beginn der ersten arbeitsteiligen Gruppenarbeitsphase die Arbeit zwischen den einzelnen Gruppen zu wenig abgesprochen war und sich daher zum Teil eine Überschneidung der Arbeitsergebnisse ergab, wurde kritisiert. Diese Erkenntnis wurde bei den nachfolgenden arbeitsteiligen Gruppenarbeitsphasen Gewinn bringend umgesetzt.

  • Organisatorische Aspekte: Der in unmittelbarem Zusammenhang mit den genannten methodischen Aspekten stehende organisatorische Aufwand (zwei Lehrer, mehrere Fächer, Projektnachmittage, zahlreiche Präsentationsfolien, sehr ausführliche Hand-Outs, externe Ausstellung über zwei Stockwerke hinweg, ...) hat sich sicherlich gelohnt. Insbesondere die intensiven Arbeitsphasen über den 45 Minuten-Rhythmus hinaus wurden von den Schülerinnen als wohltuend empfunden und trugen wesentlich zum Erfolg des Projektes bei.

  • Sozial-kommunikative Aspekte: Die Unterrichts- bzw. Arbeitsatmosphäre war in allen Phasen des Projektes durchweg gut, in vielen Stunden sogar sehr gut. Insbesondere äußerten sich die Schülerinnen neben der bereits erwähnten zu geringen Absprache zwischen den einzelnen Gruppen zu Beginn der Lukrez-Phase durchweg positiv zu ihrer Arbeit in den Kleingruppen. Selbst eine zum Teil etwas unzuverlässige Schülerin konnte weitgehend zu einer kooperativen, verlässlichen Mitarbeit motiviert werden. Insgesamt wurden durch die zahlreichen Gruppenarbeitsphasen und die vielen internen Präsentationen die schon vor dem Projekt gute, z.T. sogar sehr gute Sozial- und Kommunikationskompetenz der Schülerinnen noch einmal verbessert.

  • Affektive Aspekte: Die Schülerinnen waren sichtlich zufrieden, die Ziele und Fragen, die sie zu Beginn des Projektes  selbst formuliert hatten, erreicht zu haben, aber auch sowohl ihren eigenen (hohen) Ansprüchen wie auch denen der Lehrpersonen gerecht geworden zu sein. Der Erfolg der externen Ausstellung, insbesondere die positive Resonanz aus allen Teilen der Schulgemeinschaft (Schülerschaft, Lehrerkollegium, Schulleitung, Konvent) und das große Interesse an der Projektmappe, die sich aus den Handouts der internen Präsentationen zusammensetzte und über 100 mal verkauft wurde, erfüllten die Schülerinnen - auch noch im zeitlichen Abstand - mit großem Stolz. Alle Schülerinnen hatten das Gefühl, etwas Besonderes geleistet zu haben.

Während der Arbeit fühlten sich die Schülerinnen sehr wohl, selbst die zum Teil heftigen und sehr engagierten Diskussionen während der Arbeit wurden im Nachhinein als notwendig gewertet und als wertvolle Erfahrung empfunden. Auch erspürt zu haben, dass jede Schülerin unmittelbar selbst durch ihr verantwortungsvolles, zielgerichtetes Tun zum Erfolg einer Unternehmung wesentlich beiträgt, beeindruckte die Schülerinnen nach eigenen Aussagen ungemein.

 

 


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5.2.2. Arbeitsplan zur Organisation des Gesamtprojektes:

(Vorläufige) Planung des Projektverlaufes

Wann?

Was?

Wer?

Wo?

Kontrolle?

04.01. - 05.01.1999

Annäherung an das Thema

Alle Schülerinnen (Plenum-Einzelarbeit)

Kursraum

Planungsübersicht für das Projekt

06.01. – 21.01.1999

.

.

.

.

22.1.1999

Lukrez:

- Definition, Namen, 

Aussehen, Arten

- Fundamentalsätze

- Atomeigenschaften

Präsentationen

Gruppen

 

 

 

Kursraum  

zu Hause

Präsentation

für jeweils andere Gruppen

26.01.1999

nachmittags

.

.

02.02.1999

.

nachmittags

.

.

.

.

.

05.02.1999  5. Stunde

Moderne Atomphysik:

1. Phase:

- Aussehen

- Eigenschaften

Präsentation der

Phase 1

2. Phase:

- Anwendungen

- Grenze des Atoms

- Zusammensetzung

- Existenz

- Ursprung

Präsentation der Phase 2

alle Schülerinnen,

ohne "Griechen"

.

.

alle Schülerinnen

 

Gruppen

.

.

.

.

.

alle Schülerinnen

Physik

.

.

.

.

.

Physik

.

.

.

.

.

Kursraum

Präsentation

mit Hand-Outs

für jeweils andere 

Gruppen

.

.

Präsentation mit

Hand-Outs für jeweils

andere Gruppen

26.01.1999 und

02.02.1999

nachmittags

08.02.1999

Griechen

.

.

Präsentation der Griechen

eine Schülerin

.

.

alle Schülerinnen

Bibliothek

.

.

Kursraum

Präsentation mit

Hand-Outs für

Physik-Gruppen

02.02.1999

(1. und 2. Stunde)

Ethik

Vorbereitung der öffentlichen Präsentation

alle Schülerinnen

Kursraum

Ausstellung

Hinweise auf

Ausstellung

- "Fragen", die auf die

Thematik neugierig

machen

- Durchsage

- Kopien mit entsprechenden Fragen

- ganzes Schulhaus

Gruppen

Anmerkung: Dieser Projektplan wurde mehrmals überarbeitet, v.a. den äußeren Rahmenbedingungen immer wieder angepasst!!

 


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5.2.3. Arbeitsplan einer Kleingruppe:

 

Gruppe "Definition/Namen/Art/Aussehen der Atome"

Wann?

Was?

Wer?

Wo?

Kontrolle?

06.01.1999

- 13.01.1999

Teambesprechung

Arbeitsaufteilung:

- Gestalt Vielfalt, Aussehen der Atome

- Definition, Name, Ursprung der Atome

5 Schülerinnen

Gruppen

Kursraum

Klasse u. zu Hause

Klasse u. zu Hause

Arbeitsplan für Gruppe

Unterlagen in jeweiligen Stunden mitbringen

13.01.1999

Vergleich und gegenseitige Präsentation

Präsentationen

Gesamte Kleingruppe

Kursraum

Vergleich und Zusammentragen des Erarbeiteten

15.01.1999

und

19.01.1999

Vorbereitung für die gesamte Präsentation

Gesamte Kleingruppe

Klasse und zu Hause

Modelle und Plakat

 

 

5.2.4. Arbeitsplan zur externen Präsentation:

 

Externe Präsentation

 

Aspekte

Produkte

Ort

Ausführende

Materialien

Hand-Outs für die Besucher

alle

Blättermappe

Erdgeschoss;

2. Stock

Lehrer

- Diskette

- alte, überarb. Hand-Outs

- Kopien

Griechische Atomisten

Überblick über die einzelnen Lehren

"Säulenhalle"

Versuche

Plakate

Bilder

Erdgeschoss

Schülerin

- Säulen aus Theater-Fundus

- 2 Tische

- Bettlaken

Lukrez, De rerum natura

Fundamentalsätze

.

Eigenschaften

.

.

Aussehen

- Banner (mit lat.

Zitaten)

- Plakate (mit lat.

Zitaten)

- Versuche

- Modelle

- Plakate (mit lat.

Zitaten)

Erdgeschoss

.

Erdgeschoss

.

.

Erdgeschoss

Schülerinnen

 

Schülerinnen

.

.

Schülerinnen

-Befestigungsmaterialien

- 2 Stellwände

- 2 Tische

.

.

- 2 Stellwände

 

 

Pegasus 2/ 2001, 27

 

Moderne Atomphysik

Atommodelle

.

.

.

.

Urknall

.Nutzen und 

Gefahren/ Vor-

und Nachteile

Modell (zur

Quantenphysik)

Modelle (aus der

Chemie)

Plakate 

Bilder

Interkommunikatives

Plakat

Bilder

2. Stock

Schülerinnen

- 1 Tisch

.

- 2 Tische

.

- 2 Stellwände

- 1 Stellwand

- 1 Stellwand

.

- 1 Stellwand

Verbindung der Ausstellungsbereiche

"Rotes Band" 

mit einer

Zeitleiste

.

"Füße"

Rotes Band

Treppenhaus

vom

Erdgesch.

zum 2. Stock

Treppenhaus vom Erdgesch. zum 2. Stock; Erdgesch., 2. St.

.

.

.

.

Schülerinnen

- Rotes Band

-Bettlaken

-Befestigungsmaterialien

.

- Folien,

- Tesa-Film

- "Füße" aus Papier

Hinweise auf

Ausstellung

"Fragen", die auf

die Thematik

neugierig machen

Durchsage

Kopien mit

entsprechenden

Fragen

ganzes Schulhaus

Schülerinnen

- Kopien

- Tesa-Film

.

- Text

 


Pegasus 2/ 2001, 28

 

5.2.5. Fragebogen zum Projekt "Welt der Atome"

 

Meine Meinung zum Projekt "Die Welt der Atome":

1. Wurden deine Erwartungen an das Projekt erfüllt?

.

2. Scheint dir der Versuch, mehrere Fächer (Latein, Griechisch bzw. Philosophie, Physik) im Rahmen eines solchen Projektes miteinander zu verbinden, sinnvoll?

3. Lohnt sich deiner Meinung nach der Aufwand (2 Lehrer, Projektnachmittage, Präsentationsfolien, ... ?

  ja                                nein

Warum ?

.

4. 5 Wochen an diesem Projekt zu arbeiten waren

  okay                  zu viel                      eher zu wenig.

Warum?

.

5. Wie empfandest du die Unterrichtsatmosphäre während der Arbeit am Projekt?

.

6. Die Arbeit in der Gruppe hat

  sehr gut       gut       mittelmäßig       eher nicht       überhaupt nicht

geklappt. Warum ?

.


Pegasus 2/ 2001, 29

.

7. Die Präsentationen waren

  verständlich                  unverständlich            informativ                  langweilig.

Die Anzahl der Präsentationen waren

.

                     zu zahlreich                    zu wenig                   in Ordnung.

.

8. Hast du das Gefühl,

.

  mehr                weniger               genauso viel

zu lernen als/wie im "normalen" Unterricht? Warum?

.

9. Hast du das Gefühl,

 

                     mehr                 weniger               genauso viel

gefordert zu sein als/wie im "normalen" Unterricht? Warum?

.

10. Warst du mit der eigenverantwortlichen Planung der gesamten Unterrichtsreihe überfordert?

.

  ja                     zum Teil              nein

Warum?

.

11. Würdest du gerne zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal an einem solchen Projekt mitarbeiten? Warum (nicht)?

.

.

12. Weitere Anregungen, Kritik, Verbesserungsvorschläge:

.

.

.


Pegasus 2/ 2001, 30

.

Frage 13 beschäftigt sich ausschließlich mit dem "physikalischen Teil" des Projektes.

13) a) Ich habe Physik noch belegt !

  ja                     nein

b) War der "physikalische Teil" eine sinnvolle Weiterführung des "lateinischen Teiles" ?

  ja                     nein

Warum ?

Warum ?

.

c) Wurden die dich interessierenden Fragen/Themen hinreichend beantwortet/erläutert?

  ja                     nein

Wenn nein, welche Fragen/Themen blieben offen ?

.

d) Gib in kurzen Worten an, was du im "physikalischen Teil" gelernt hast bzw. ob du (neue) Erkenntnisse gewonnen hast!

...

e) Wie schwer fiel dir die Erarbeitung der physikalischen Inhalte ?

      leicht              mittel                   schwer                    zu schwer

Warum ?

.

f) Was hat dir besonders gefallen ?

.

g) Wo gab es Probleme ?

.

Vielen Dank für deine Mitarbeit !!!

 

 


 

Pegasus 2/ 2001, 31

 

5.2.6. Kursarbeit "Die Welt der Atome"

12 L 1

1. Kursarbeit in 12/2

23.02.1999

Name:

Beachte bitte:

1. Die lateinischen Texte sind nicht zu übersetzen, sondern lediglich die Arbeitsaufträge/Fragen zu bearbeiten.

2. Verlangt sind jedoch stets lateinische Zitate zur Unterstützung deiner Aussagen, sofern diese sich auf die abgedruckten lateinischen Texte beziehen

Die Welt der Atome

I. Lukrez und die Atomisten

1. a  Lukrez nimmt mit seinem Werk `De rerum natura´ in der römischen Literatur eine Sonderstellung ein. Erläutere !

    b Inwieweit greift Lukrez in seinem Werk `De rerum natura´ Gedanken und Ideen auf, die bereits griechische Philosophen vor ihm äußerten?
  

2.    Lukrez formuliert in den drei nachstehenden Textpassagen die sogenannten drei Fundamentalsätze!

A:   principium cuius hinc nobis exordia sumet,

       nullam rem e nihilo gigni divinitus umquam.

    B:   huc accedit, uti quicque in sua corpora rursum

           dissolvat natura neque ad nihilum interemat res.

    C:   nec tamen undique corporea stipata tenentur

           omnia natura; namque est in rebus inane.

    Formuliere für jede Textpassage eine Überschrift und erläutere sie!


    Pegasus 2/ 2001, 32

     

3. An vielen Stellen äußert sich Lukrez zu Aussehen und Eigenschaften der Atome. So auch in den drei nachstehenden Textpassagen:

"Eigenschaften":

D:   praeterea nisi materies aeterna fuisset,

       antehac ad nihilum penitus res quaeque redissent

       de nihiloque renata forent quaecumque videmus.

       at quoniam supra docui nil posse creari

5     de nihilo neque quod genitum est ad nil revocari,

       esse inmortali primordia corpore debent,

       dissolvi quo quaeque supremo tempore possint,

       materies ut suppeditet rebus reparandis.

       sunt igitur solida primordia simplicitate

10   nec ratione queunt alia servata per aevum

       ex infinito iam tempore res reparare.

 

E:   sed ne forte putes solo spoliata colore

       corpora prima manere, etiam secreta teporis

       sunt ac frigoris omnino calidique vaporis,

       et sonitu sterila et sucro ieiuna feruntur,

5     nec iaciunt ullum proprium de corpore odorem.


Pegasus 2/ 2001, 33

 

"Aussehen":

F:   denique quae nobis durata ac spissa videntur,

       haec magis hamatis inter sese esse necessest

       et quasi ramosis alte compacta teneri.

       in quo iam genere in primis adamantina saxa

       (...)

5     illa quidem debent e levibus atque rutundis

       esse magis, fluvido quae corpore liquida constant.

       (...).

       omnia postremo quae puncto tempore cernis

       diffugere, ut fumum, nebulas flammasque, necessest,

       si minus omnia sunt e levibus atque rutundis,

10    at non esse tamen perplexis indupedita,

       (...).

       nec tamen haerere inter se, quod cuique videmus

       discidium esse datum facile; ut cognoscere possis

       non e perplexis, sed acutis esse elementis.

 

a) Welche Informationen enthalten die obenstehenden Textpassagen bzgl. Aussehen und Eigenschaften? Erläutere!

b) Welche weiteren Aussagen bzgl. Eigenschaften und Aussehen der Atome macht Lukrez an anderen Stellen? Erläutere jeweils kurz die von dir angeführten Thesen!

 


Pegasus 2/ 2001, 34

 

II. Lukrez und die moderne Physik

1) a)   "Aufbau der Materie aus Atomen"

 

G:      nam tibi de summa caeli ratione deumque

disserere incipiam et rerum primordia pandam,

unde omnis natura creet res, auctet alatque

quove eadem rursum natura perempta resolvat,

5        quae nos materiem et genitalia corpora rebus

reddunda in ratione vocare et semina rerum

appellare suemus et haec eadem usurpare

corpora prima, quod ex illis sunt omnia primis.

 

1        Denn über letzten Grund will ich dir von Himmel und Göttern

zu sprechen beginnen, will die der Dinge Atome zeigen,

aus denen alles die Natur erschafft, vermehrt und nährt,

in die sie zugleich die Natur dann wieder vernichtet und auflöst;

5        wir sind gewohnt, diese beim Beweis der Lehre

Stoff und Ursprungskörper der Dinge zu heißen und auch

Samen der Dinge zu nennen und eben diese zugleich zu bezeichnen als die 

ersten Körper, weil alles aus jenen zuerst ist.

Erläutere die heutige Vorstellung vom Aufbau der Materie und setze sie in Bezug zu den von Lukrez in Text G gemachten Aussagen.


Pegasus 2/ 2001, 35

 

b) (Zusatzfrage)

"Jedes Ding besteht aus verschiedenen Atomen"

H:      illud in his obsignatum quoque rebus habere

convenit et memori mandatum mente tenere,

nil esse, in promptu quorum natura videtur,

quod genere ex uno consistat principiorum,

5        nec quicquam quod non permixto semine constet;

et quodcumque magis vis multas possidet in se

atque potestates, ita plurima principiorum

in sese genera ac varias docet esse figuras.

.

1        Jenes geziemt sich dabei besiegelt auch sicher zu haben

und fest im treuen Gedächtnis vertraut zu halten,

dass nichts ist, von dem, dessen Wesen sich offen zeigt,

was aus einem Geschlecht der Ursprungskörper bestünde,

5        und darum nichts, was nicht aus vermischtem Samen sich fände;

und was immer in höherem Grad viel Kräfte und Mächte

in sich besitzt, hat auch um so mehr Arten von Urkörpern

in sich und mannigfaltige Gestalten, wie damit es lehret.

Beurteile diese Aussage (Text H) nach heutigem Kenntnisstand!


Pegasus 2/ 2001, 36

 

2a)

"Unzerstörbarkeit der Atome"

I:       corpora sunt porro partim primordia rerum,

partim concilio que constant principiorum.

sed quae sunt rerum primordia, nulla potest vis

stinguere; nam solido vincunt ea corpore demum.

.

Weiter sind Körper teils die Ursprungskörper der Dinge,

teils was aus dem Verein der Anfangskörper sich bildet.

Aber das, was die Ursprungskörper sind, kann keine Gewalt

auslöschen; denn sie siegen zuletzt durch ihren festen Körper.

Beurteile diese Aussage (Text I) nach heutigem Kenntnisstand!

b)

"Atome bewegen sich ständig"

J:       at nunc nimirum requies data principiorum

corporibus nullast, quia nil est funditus imum

quo quasi confluere et sedes ubi ponere possint.

semper in adsiduo motu res quaeque geruntur

5        partibus in cunctis infernaque suppeditantur

ex infinito cita corpora materiai.

.

1        Jetzt aber ist natürlich den Ursprungskörpern der Dinge

keine Ruhe geschenkt, weil nichts gänzlich das Tiefste ist, wo sie hinfließen

 und Wohnsitze begründen könnten.

Immer wird jegliches Ding in steter Bewegung getrieben

5         überall in den Teilen, und dargereicht zur Ergänzung

werden die Körper des Stoffes, geschnellt aus unendlichem Raum.

Auch der Aspekt der ständigen Bewegung findet sich in der heutigen Atomvorstellung wieder. Erläutere diese Vorstellung!


Pegasus 2/ 2001, 37

 

c)

"Atome sind unsichtbar"

K:      quod nequeunt oculis rerum primordia cerni,

accipe praeterea quae corpora tute necessest

confiteare esse in rebus nec posse videri.

.

Weil mit den Augen Atome nicht erblickt werden können,

höre außerdem, was für Körperchen du selbst bekennen musst,

dass sie in den Dingen sind und doch nicht gesehen werden können.

Hat diese Aussage bis heute Gültigkeit? Erläutere!

 

3. Während in der Antike der Begriff "Atom" bei der Diskussion um den Aufbau der Materie die wesentliche Rolle spielte, wurde er heute von dem Begriff "Elementarteilchen" abgelöst.

Gib eine Definition für den Begriff "Elementarteilchen" und nenne Beispiele!

4. Die bis heute gewonnenen Kenntnisse über den Aufbau von Materie und Atome werden intensiv genutzt.

Nenne einige Anwendungen!

5. (Zusatzaufgabe)

Welchen Zusammenhang gibt es zwischen den Atomen und dem Periodensystem?

6. Nimm Stellung: Macht es Sinn, in heutiger Zeit Lukrez zu lesen?

 

 


Pegasus 2/ 2001, 38

 

Anmerkungen:

1. vgl. Lehrplan Latein Rheinland-Pfalz. Grund- und Leistungsfach. Jahrgangsstufen 11 bis 13 der gymnasialen Oberstufe (Mainzer Studienstufe), 1998, 58

2. Münzinger, W. (Hrsg.): Chemie in Projekten. Frankfurt/Main 1984, 5

3. vgl. Lehrplan Latein Rheinland-Pfalz (1998), 58

4. Eine Einführung sowie viele nützliche Internetadressen finden sich in:

Bechthold-Hengelhaupt, T.: Alte Sprachen und neue Medien. Göttingen  2001

Kaufmann, D./Tiedemann, P.: Internet für Althistoriker und Altphilologen. Eine praxisorientierte Einführung. Darmstadt 1999

Schmitzer, U.: Antike und Internet – Eine Einführung. In: Pegasus-onlinezeitschrift 1/2001. (http://www.pegasus-onlinezeitschrift.de/erga12001schmitzer.htm)

5. Das Projekt "Die Welt der Atome" sowie die Beispiele des Fragebogens und der Kursarbeit entstanden in Zusammenarbeit mit Frau StR i.P. Petra Hüther, Kaiserslautern

Roland Frölich, 

Wasserlochstücke 6, 

67 661 Kaiserslautern

Email: RolandFroelich@aol.com